Meilensteine


Thermoplastische Kunststoffe sind eine relativ junge Werkstoffgruppe. Heute sind sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ihr Erfolg ging Hand in Hand mit der Entwicklung der Masterbatch-Branche.

Meilensteine

Entwicklung der Branche

 

♦  1950er  ♦  Siegeszug der Kunststoffe

Nach diversen Erfolgen auf dem Gebiet der Polymerchemie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird Kunststoff zum Werkstoff für die industrielle Massenfertigung. Insbesondere Thermoplaste ermöglichen die kostengünstige Herstellung von Formteilen. Sie werden jedoch zunächst mittels pulverförmiger Farbmittel eingefärbt.

♦  1959  ♦  Erste Masterbatches aus den USA

Die Erfindung von Farbkonzentraten ermöglicht es den Herstellern von Kunststoffen, ihre Produkte einfacher einzufärben und kleinere Los-Größen zu realisieren. Die ersten Masterbatches produziert Americhem, noch heute ein bedeutender Hersteller von Farb- und Additiv-Masterbatches mit Hauptsitz Ohio.

♦  1969  ♦  Deutschland zieht nach

Nach einigen italienischen Herstellern beginnen auch deutsche Unternehmen mit der Herstellung von Masterbatches: 1969 Siegle/BASF und Treffert, 1971 Schroeder & Stadelmann (heute Clariant), Albert Schleberger (heute color plastic chemie) und Constab.

♦  1970/80er  ♦  Ausbau der Palette, Aufbau der Branche

Kunststoffprodukte in allen denkbaren Farbtönen erfordern individuell auf den Kundenbedarf zugeschnittene Masterbatches. Organische Pigmente ermöglichen brillantere Einfärbungen. Immer neue Additive erlauben unterschiedlichste Kunststoffanwendungen. Die Masterbatch-Branche wächst.

♦  1998  ♦  Gründung des Masterbatch Verbandes

Einzelkämpfer haben es schwer. Dies erkennen 13 Produzenten von Masterbatches und schließen sich unter dem Dach des VdMi (Verband der Mineralfarbenindustrie) zusammen. Der Verband wird zum gemeinsamen Sprachrohr gegenüber Kundenbranchen und der Öffentlichkeit. Gemeinsam können die Mitglieder auch große übergreifende Aufgaben angehen: etwa die Entwicklung eines Ausbildungslehrgangs für Coloristen. Noch heute besteht dieser in seiner Grundstruktur fort.

♦  seit 2000  ♦  Rechtliche Klarheit

Unter dem Verbandsdach setzen sich die Mitglieder mit Themen wie Zollrecht, Schwermetallgrenzwerten und diversen produktbezogenen Regulierungen (z. B. Medizintechnik, Lebensmittel) auseinander.

♦  2003  ♦  Wissen zum Nachschlagen

Das Buch "Farb- und Additiv-Masterbatches in der Praxis", verfasst von den Verbandsmitgliedern, beschreibt die Grundlagen zu Masterbatches, ihrer Verarbeitungstechnik und deren Anwendungsmöglichkeiten.

♦  2004  ♦  Schützenhilfe für REACH

Ab 2004 unterstützt der Verband seine Mitglieder bei der Umsetzung des neuen Chemikalienrechts REACH.

♦  2010  ♦  Extruderführerschein

Experten für Extrusion aus den Mitgliedsunternehmen bündeln ihr Know-how. Der "Extruderführerschein" hilft künftig dabei, die Herausforderungen in der Fertigung besser zu meistern.

♦  2015  ♦  Kompetenz zahlt sich aus

Mittlerweile profitieren 22 Firmen vom gemeinsamen Auftreten im Markt und gegenüber Behörden. Die verbandseigene technische Kommission hat sich als Wissenszentrum der Mitgliedsfirmen etabliert. Sie begegnet der wachsenden Zahl an rechtlichen Vorgaben mit praxisnahen Leitfäden. Qualitätanforderungen zu sensiblen Anwendungen wie Spielzeugen oder Lebensmittelverpackungen, werden in diesem Gremium erörtert.

♦  2018  ♦  20 Jahre Masterbatch Verband

Das Jubiläumsjahr des Masterbatch Verbandes ist Anlass zur Positionsbestimmung der Branche. Der Verband hat sich als Sprachrohr für die Hersteller etabliert. Die Expertise des Verbandes und seiner Mitglieder beschränkt sich nicht nur auf das Produkt Masterbatch. Das Konw-how erstreckt sich auch auf die zahlreichen Anwendungen der unterschiedlichen Kundenbranchen, auf Trendberatung und Ressourcenschonung. Damit werden Masterbatcher mehr und mehr zum Schrittmacher für Innovationen in der Wertschöpfungskette von Kunststoffen.

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