Masterbatcher

treiben’s bunt

„Lenor-Blau“, „Softlan-Violett“, „Uhu-Gelb“ – die Masterbatch-Bezeichnungen aus den 1970er und 1980er Jahren zeigen: Für die Markenführung ist Farbe ein sehr wichtiges Kriterium. Das gilt bis heute. Zudem beeinflussen Funktionsadditive stark die Eigenschaften des Endprodukts. Der Masterbatcher ist Wissensträger und Vermittler zugleich: zwischen den Produzenten von Farbmitteln und Additiven, den Maschinenherstellern und den Kunststoffverarbeitern.

Welche Farbe steht für Sonnencreme? Viele Verbraucher würden wohl sagen: Gelb. Einigen kommt eher ein sattes Blau in den Sinn; und für Braun würden auch noch manche votieren. Lila, Grün, Rot? Fehlanzeige. Delial, Nivea und Piz Buin, die Marken der 1970er und 1980er, prägen uns. Farbe macht unverwechselbar. Sie sorgt für Markenzugehörigkeit und Wertigkeit. Doch nicht nur Farbe ist dafür entscheidend. War früher „Plastik“ ein Synonym für „billig und vergänglich“, so hat sich das bei vielen Artikeln grundlegend geändert. Selbst, wenn es sich um Verbrauchsstoffe wie Kosmetika oder Waschmittel handelt. Hochwertig wirkt das „Wäscheparfum“ mit perlmuttartig schimmernder Verschlusskapsel auf dem tiefschwarzen Behältnis. Und selbst im Innenraum von Oberklasse-Limousinen findet sich neben Leder, Metall und Textilien immer mehr Kunststoff. Der wirkt inzwischen ebenso edel wie der Rest der Ausstattung.

Combibatches sorgen für die richtige Haptik und sogar für angenehmen Duft. Sie verleihen Massenkunststoffen die nötigen funktionellen Eigenschaften: angefangen bei extremer Strapazierfähigkeit und UV-Beständigkeit für Kunstrasen über antibakterielle Eigenschaften für Bekleidung oder Flammhemmung für Kabelüberzüge bis hin zu der exakten Einstellung der Wärmespeicher-Eigenschaften von Folien, die für hohe Temperaturen im Gewächshaus sorgen oder als Sonnenschutzfolie die Klimaanlagen verglaster Gebäude entlasten.

Als Innovationspartner im Boot
Der Masterbatcher wird von den Kunststoffverarbeitern meist bereits im Entwicklungsprozessen eingebunden. So kann – und muss – er bei der Rezeptierung berücksichtigen, ob das spätere Kunststoffprodukt in Kontakt mit Nahrung kommt, für medizinische Anwendungen zugelassen oder häufig der Sonne ausgesetzt wird. Gegenüber den Vorteilen, die ein leicht zu verarbeitendes Konzentrat mit sich bringt, rückt der Aspekt des Sachverstands immer weiter in den Fokus. Der Masterbatcher wird zum Innovationspartner, der seine Kunden bei der Erschließung neuer Anwendungen unterstützt. Dabei ist sowohl Platz für mittelständisch geprägte Masterbatch-Hersteller als auch für große, international tätige Chemie-Firmen. Die Mittelständler reagieren flexibel auf die Wünsche ihrer häufig ebenfalls mittelständischen Kunden. Wollen diese aktuellen Modetrends entsprechen, benötigen sie das Masterbatch eher gestern als heute. Die international tätigen Konzerne unter den Kunden aber erwarten von ihren Lieferanten eine globale Betreuung. Anbieter von Masterbatch-Lösungen, die weltweit über Produktions- und Entwicklungsstandorte verfügen, können das erfüllen.

Eines haben mittelständische und großindustrielle Masterbatch-Hersteller gemeinsam: In der Wertschöpfungskette von der Pigment-, Additiv- und Polymerproduktion über die Herstellung von Kunststoffteilen nehmen sie einen wichtigen Platz beim Verarbeiter bis hin zum Produzenten des endgültigen Produkts ein. Die heute mögliche Vielfalt und Hochwertigkeit wäre ohne Masterbatches kaum zu erreichen. Mit der wachsenden Abkehr von „Wegwerfprodukten“, z. B. nur einmal verwendeten Plastiktüten, gehört aufwändig rezeptierten, langlebigen Kunststofferzeugnissen die Zukunft.

„Aus Massenkunststoffen werden mithilfe von Masterbatches einzigartige Produkte. Und der Masterbatcher wird zum Innovationspartner seiner Kunden.“

Bernd Schäfer,
Geschäftsführender Gesellschafter bei Deifel GmbH & Co. KG

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